Wenn es um Kaffee geht, denken viele an Äthiopien, Kolumbien oder Brasilien. Große Namen, große Exporte, große Geschichten. Doch oft sind es die kleinen, weniger bekannten Regionen, die den spannendsten Kaffee liefern. Malawi ist so ein Ort. Ein Land, das auf der globalen Kaffeekarte fast unsichtbar scheint – und genau deshalb unser Interesse geweckt hat.
Malawi ist ein Binnenland im südöstlichen Afrika. Es gibt keinen Hochseehafen, keine großen Exportstrukturen und kaum bekannte Markennamen. Was es aber gibt: fruchtbare Böden, Höhenlagen mit perfektem Mikroklima und eine Kaffeekultur, die fernab von Massenproduktion stattfindet. Hier wird Kaffee nicht industriell angebaut, sondern im wahrsten Sinne des Wortes per Hand gemacht – von Menschen, für die Kaffee ein Teil ihres Lebens ist.
Genau dort beginnt unsere Geschichte mit der Phoka Coffee Kooperative.
Phoka Coffee – Kaffee aus echter Handarbeit
Im Norden Malawis, in der Region Rumphi, haben sich rund 200 Kleinbauernfamilien zur Phoka Coffee Kooperativezusammengeschlossen. Ihre Felder sind klein, oft weniger als zwei Hektar. Maschinen? Fehlanzeige. Die Arbeit hier ist Handwerk – von der Pflanze bis zur fertigen Bohne.
Die Kaffeebäume wachsen auf Höhenlagen zwischen 1.600 und 1.800 Metern. Die klimatischen Bedingungen sind ideal: kühle Nächte, viel Nebel am Morgen, mineralreiche Böden. Es ist ein Ort, an dem hochwertiger Arabica entsteht, wenn man ihm die nötige Zeit und Aufmerksamkeit schenkt. Die Kooperative baut hauptsächlich die Varietät Catimor an – robust, widerstandsfähig und bei sorgfältiger Verarbeitung mit einem feinen, ausgewogenen Geschmacksprofil.
Mit Phoka Coffee arbeiten wir seit Monaten zusammen, um diesen Kaffee nach Deutschland zu bringen. Was sich einfach anhört, war ein langer, intensiver Prozess.
Malawi – Kaffeepotenzial mit Hürden
Malawi steht vor besonderen Herausforderungen. Ohne eigene Häfen ist der Exportweg kompliziert. Die Bohnen müssen über Land durch Tansania oder Mosambik transportiert werden. Der Weg ist holprig – nicht nur im wörtlichen Sinne, sondern auch durch bürokratische Hürden, Wartezeiten an Grenzen und fehlende Infrastruktur.
Aber genau diese Umstände machen den Kaffee aus Malawi so wertvoll. Hier gibt es keine standardisierte Großproduktion, keine anonyme Masse. Stattdessen: echte Handarbeit, viel Herzblut und Bohnen, die ihren Weg erst gehen müssen, bevor sie bei uns in der Tasse landen.
Für uns war von Anfang an klar: Wir nehmen diesen Weg bewusst in Kauf. Weil wir überzeugt sind, dass dieser Kaffee es verdient hat, sichtbar zu werden.
Wie schmeckt Arabica aus Malawi?
Der Kaffee der Phoka Kooperative ist leise, aber klar. Kein lauter „Wow-Effekt“ in der ersten Sekunde – sondern ein Kaffee, der im Detail überzeugt.
Im Geschmack zeigt sich eine feine Balance aus heller Beere, Honigsüße und milder Milchschokolade. Die Säure ist präsent, aber niemals spitz. Der Körper bleibt angenehm weich, fast schon cremig. Für Filterkaffee bringt er eine klare Frische, als Espresso bleibt er leicht und ausgewogen.
Es ist ein Kaffee für alle, die Ehrlichkeit in der Tasse suchen. Kein Blend, keine übertriebene Fruchtigkeit – sondern ein reiner Arabica, der durch Klarheit überzeugt.
Malawi gehört auf die Kaffeelandkarte
Malawi ist kein Trend, kein Hype. Aber es ist ein Land mit riesigem Potenzial.
Die Farmer in Rumphi zeigen, was möglich ist, wenn man ihnen zuhört, direkt zusammenarbeitet und den Mut hat, auch unbequeme Wege zu gehen. Unser Arabica von der Phoka Coffee Kooperative ist genau das Ergebnis dieser Haltung.
Für uns ist dieser Kaffee eines der ehrlichsten Produkte, die wir im Sortiment haben. Und wir freuen uns, ihn jetzt mit euch teilen zu können.